Es ist noch nicht so lange her, dass die Säkularisierung als unvermeidliche Begleiterscheinung der Modernisierung galt. Säkularisierung wurde als Fortschritt wahrgenommen, der die Religion nach und nach durch rationale Vernunft ersetzt. Nun scheint es an der Zeit, den Säkularismus neu zu denken. Bilden die Prinzipien der Säkularisierung nicht ihrerseits eine Ideologie, der bestimmte Prämissen zugrunde liegen? Ist der Säkularismus nicht selbst zu einem quasi-religiösen Dogma geworden? Im Zuge einer Neubestimmung des Orts der Religion in der Gesellschaft, sollen auch die Antworten der Religionen auf die Säkularisierung untersucht werden.