Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
»Im Gestern halb und halb im Heute« bewegt sich das lyrische Werk Annette von Droste-Hülshoffs. Und genau dieses Halbe, dieses Unentschiedene und Zerrissene, steht für ein Lebensgefühl, das heute genauso präsent ist wie zur Zeit des Biedermeier und Vormärz. Zwar bekennt sich Annette von Droste-Hülshoff bewusst zu Heimat und Tradition, sie erweist sich andererseits aber bereits als mutige Grenzgängerin, die die alten Ordnungen als Zwang erlebt: »Nun muss ich sitzen so fein und klar, / Gleich einem artigen Kinde, / Und darf nur heimlich lösen mein Haar, / Und lassen es flattern im Winde!«