Warum hast du geschwiegen?
Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman
Description of book
Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
»Wenn du glaubst, daß ich mein ständiges Domizil in die Nähe meiner Schwester verlege, dann muß ich dich leider enttäuschen, lieber Gerd.« Aufgeregt fuhr sich die junge, bildschöne Frau durch die goldblonden Locken. Rasch fuhr ihre Zunge über die blutrot geschminkten Lippen, die vor Aufregung ganz trocken waren. Dieses Ansinnen, das der Mann an sie stellte, grenzte direkt an eine Unverschämtheit. »Was soll ich denn machen, Andrea. Mir bleibt doch keine andere Wahl«, wehrte sich Gerd Horn, ein fünfunddreißigjähriger Immobilienmakler gegen seine Frau, die vor Zorn tobte. »Wenn ich die Versetzung ausschlage, geht mir eine Menge Geld verloren, und wenn ich Pech habe, auch noch mein Arbeitsplatz. Das mußt du doch verstehen, Liebes.« Der Mann verzog sein Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte. Der Kosename, den er seiner Frau einmal gegeben hatte, paßte schon lange nicht mehr. Ihre Ehe war längst eine Farce geworden, die nur noch wegen des kleinen Sohnes Marco aufrechterhalten wurde. Marco war gerade eineinhalb Jahre alt und ein richtiger Sonnenschein. Er war auch der Grund gewesen, warum Gerd seine erste Frau Sibille verlassen und Andrea, deren jüngere Schwester, geheiratet hatte. Ja, Sibille war genau das Gegenteil von Andrea, überlegte Gerd und runzelte die Stirn. »Was du machen sollst, lieber Gerd, das mußt du selbst wissen«, riß ihn Andreas höhnische Stimme aus seinen Erinnerungen, »das mußt du ganz allein entscheiden. Aber das eine laß dir gesagt sein: Wenn du schon glaubst, daß du nach Maibach ziehen mußt, dann wirst du eben allein gehen. Ich jedenfalls habe keine Sehnsucht nach Sibille so wie du.« Gerd zuckte zusammen.