Der falsche Graf Waldenburg
Die junge Gräfin 10 – Adelsroman
Description of book
Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben.
Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Im Grunde genommen war Alexandra von Waldenburg ein sehr ausgeglichener Mensch. Stimmungsschwankungen kannte sie nicht, so wie beispielsweise ihre allerbeste Freundin Liliane, deren Leben sich zwischen Hochs und Tiefs abspielte. Aber im Augenblick war sie überhaupt nicht gut drauf, und dafür gab es zwei wichtige Gründe. Einer davon war die Abreise ihrer Eltern nach Italien. Sie waren viel zu kurz in Deutschland gewesen. Sie hatte ihnen so vieles zeigen, so vieles mit ihnen besprechen wollen. Zu nichts waren sie gekommen, weil im Vordergrund der Besuch bei ihrer Schwester Sabrina und deren Familie gestanden hatte, was ja auch in Ordnung gewesen war. Schließlich waren ihre Eltern in erster Linie nach Deutschland gekommen, um sich ihr viertes Enkelkind, die kleine Elisabeth, anzusehen. Schön war es bei den von Grevens gewesen. Ihre Mutter war inmitten der munteren Kinderschar so richtig aufgeblüht, und wie gerührt sie gewesen war, dass Sabrina ihren jüngsten Spross nach ihr genannt hatte. Das war schön! Nur …, wie würde es jetzt weitergehen mit ihrer Mutter? Würde sie ein Stück ihrer Freude mit in die Toskana nehmen, wo sie eigentlich unbeschwert das Leben an der Seite ihres geliebten Mannes hatte genießen wollen. Bislang hatte sich die gewünschte Unbeschwertheit nicht eingestellt, weil wie ein Damoklesschwert der Ärger um Ingo über ihnen schwebte, Elisabeths Sohn, Alexandras Halbbruder. Wie würde ihre Mutter sich entscheiden? Würde sie den Namen von Ingos leiblichem Vater preisgeben? Alexandra seufzte bekümmert. Sie würde es tun müssen, denn Ingo hatte sich wieder einmal nicht an die Familie gewandt, sondern seine Rechtsanwälte bemüht, die auf der Preisgabe des Namens bestanden. Alexandra mochte nicht daran denken, welchen Schock die Wahrheit bei Ingo auslösen würde. Bestimmt rechnete er bei einer Mutter wie Elisabeth mit einem Vater adeliger Herkunft, einem, der reich war.