»Ihr seid in einer grauenhaften Unwissenheit«, sagt der Häuptling am Ende der ›Amazonas‹-Trilogie zu den Europäern. Alfred Döblins im Exil entstandenes Erzählwerk veranschaulicht diese koloniale Ignoranz und ist so gesehen auch ein großes Buch der Trauer über die europäische Zivilisation. Darüber hinaus aber ist es der beeindruckende Versuch, dem unbekannten südamerikanischen Kontinent, seiner Natur, dem Wald und Wasser, den Tieren und Menschen, eine Vielzahl von Stimmen, Bildern und Geschichten zu verleihen. Ein opulent erzähltes Romanwerk, das unserer bis heute bestehenden Unwissenheit das ›Wissen‹ einer Tatsachenphantasie« entgegensetzt, die so überbordend und mitreißend ist wie der Amazonasstrom.