Eine wunderschöne, philosophische Erzählung von Theodor Herzl, der mit seiner Schreibkunst Berge versetzte.
Der sterbende Fiaker: Gegen das was sich jetzt im Wiener Fuhrwesen abspielt, ist die Secession der Künstler rein gar nichts. Man läuft Gefahr von den ästhetisch Angehauchten für eine ganz rohe Natur gehalten zu werden, wenn man diese Tatsache feststellt, aber doch ist dem so. Der ganze heilige Frühling ist nicht so interessant, wie der Kampf der alten Wiener Fuhrwerke mit den neuen. Noch einmal hebt sich der Fiaker Kutscher als eine merkwürdige Gestalt auf, er wehrt sich gewaltig gegen den unerbittlichen Gang der Zeit und es ist nicht schwer vorauszusehen, dass er demnächst mit einem Kernfluche auf den Lippen zusammenbrechen wird...
Theodor Herzl (1860 – 1904) war ein österreichischer Schriftsteller, Publizist, Journalist und zionistischer Politiker. Seine hebräischen Vornamen waren Binyamin Ze‘ev. Er schrieb 1896 anlässlich antisemitischer Tendenzen in Paris sein Buch Der Judenstaat, das wesentlich zur Gründung des modernen Staates Israel im Jahr 1948 beitrug.