Martin Luther, Ulrich Zwingli, Johannes Calvin und die Reformation
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Luther ist allen bekannt und in aller Munde, aber deshalb ist er uns keineswegs mit dem vollen Bilde seines Wesens und Wirkens gegenwärtig. Nicht nur haftet meist der Blick zu ausschließlich an der religiösen Bewegung, die von ihm ausging, auch wird nicht ge-nügend anerkannt, daß die Erneuerung der Religion ihre einzig-artige Kraft und Wucht aus dem Ganzen eines eigentümlichen Lebens schöpfte, das in jenem Manne hervorbrach, und das in der Religion wohl seinen Höhepunkt fand, nicht aber sich darin ganz ausgab; auch kommen die inneren Bewegungen und feineren Züge des Mannes oft nicht zu ihrem Recht, er erscheint zu derbe, zu sehr nach außen gekehrt, zu kampfeslustig. Er steht mit seinem zugleich gewaltigen wie kindlich schlichten Wesen aber auch mit dem Eigensinnigen, Knorrigen und Derben seiner Art unvergeßlich als ein unbestechlicher und eindringlicher Mahner für die Notwendigkeit der steten Wachsamkeit der Seele. Auch die Gegenseite kann ihn insofern anerkennen, als der moralische Ernst, der aus Luther wirkte, den Hauptanstoß zur Gegenreformation und zu einer inneren Weiterbildung des Katholizismus geliefert hat.
1. Einleitung
2. Luther als Reformator der Kirche
3. Luther als Reformator des Lebens
4. Zwingli
5. Calvin
6. Das Christentum nach der Reformation