Angelika lüftet ein Geheimnis
Der kleine Fürst 172 – Adelsroman
Description of book
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Sie will mich sehen?«, fragte Isabella von Bolanden fassungslos. »Jetzt auf einmal?«
»Ja«, bestätigte ihr Anwalt Carl von Wertheim ruhig. »Sie ist das Versteckspiel leid und will sich mit Ihnen treffen.« Er zögerte, bevor er fragte: »Das wollten Sie doch unbedingt erreichen, oder? Ich hatte gedacht, Sie würden sich freuen.«
Statt einer Erwiderung stand Isabella auf und ging zu einem der Bürofenster der Kanzlei. Sie sah hinunter auf die Straße, wo an diesem schönen, warmen Tag viele Leute unterwegs waren. Alle Tische, die die Cafés draußen aufgestellt hatten, waren voll besetzt. Es hatte jetzt fast zwei Wochen nur geregnet und war kühl gewesen, deshalb wollten alle das gute Wetter ausnutzen, man konnte ja nie wissen, wie lange es hielt.
Isabella sah all das und sah es auch wieder nicht. Für ihr eigenes, im Augenblick so kompliziertes Leben spielte es keine Rolle, ob das Wetter gut oder schlecht war. Es spielte eigentlich nichts eine Rolle außer Angelika Gräfin Maritz, deren Namen sie vor einem knappen Jahr zum ersten Mal gehört hatte. Seitdem hatte sich ihr Leben von Grund auf verändert.
Langsam wandte sie sich wieder zu Carl von Wertheim um und begegnete seinem besorgten Blick. »Ich dachte auch, ich würde mich freuen«, erwiderte sie. »Aber so ist es nicht. Wenn Sie es genau wissen wollen: Ich fühle gar nichts. In mir ist es …, irgendwie leer. Tot.« Sie dachte einen Moment nach und wiederholte dann: »Wirklich, ich fühle nichts.«
»Aber Sie wollen Gräfin Maritz immer noch treffen? Ich meine, wir bemühen uns jetzt seit Monaten um ein