Endlich ein Brüderchen für Rosa
Kurfürstenklinik 44 – Arztroman
Description of book
Mit den spannenden Arztromanen um die "Kurfürstenklinik" präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt.
Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist.
Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich.
»Rosa?« fragte Wolf Herrmann leise von der Tür her. »Bist du wach?«
Das fünfjährige Mädchen setzte sich in seinem Bett auf. »Jaha, schon längst!«
Er kam zu ihr, strich ihr liebevoll über die seidigen braunen Haare und sagte: »Was hältst du davon, jetzt aufzustehen, mit mir zu frühstücken – und dann könnten wir ins Krankenhaus fahren und Mami und dein Brüderchen besuchen.«
Rosa bekam große Augen. »Ist es gekommen?« fragte sie. »Aber ich habe gar nichts davon gemerkt.«
»Das konntest du auch nicht, Mami hat es im Krankenhaus bekommen.«
»Ein Brüderchen«, wiederholte Rosa und legte den Kopf ein wenig schief. Sie hatte sich vor der Geburt nicht entscheiden können, ob sie lieber eine Schwester oder einen Bruder haben wollte – nun war die Sache also entschieden.
Ihre Eltern hatten ihr zwar schon vorher zu erklären versucht, daß man sich das Geschlecht eines neuen Kindes nicht aussuchen könne, davon war Rosa jedoch überhaupt nicht beeindruckt gewesen. Sie hatte weiter ihre Überlegungen angestellt, und nun waren ihr die Ereignisse zuvorgekommen. Strahlend erklärte sie: »Ich wollte sowieso am allerliebsten ein Brüderchen haben, Papi!«
»Fein«, sagte Wolf Herrmann. »Und nun komm mal raus aus deinem Bett, Zuckerpuppe, damit wir in die Gänge kommen und bald losfahren können.«
Rosa kicherte entzückt. Sie liebte es, wenn ihr Papi sie ›Zuckerpuppe‹ nannte, denn das tat er nur, wenn er gute Laune hatte. »Mußt du denn nicht arbeiten?« fragte sie, während sie an seiner Hand aus dem Kinderzimmer stapfte. »Und ich? Muß ich nicht in den Kindergarten?«
»Nein, heute haben wir beide einen Tag frei«, antwortete er.