Sophienlust 104 – Familienroman
Ein Sommer mit Hannibal
Description of book
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Dominik stellte seine Schultasche hin und schlich auf Zehenspitzen durch die Diele. Er hatte draußen den Wagen von Dr. Baumgarten stehen sehen und war nun sehr gespannt, was er diesmal über Henriks Befinden sagen würde.
Auf Gut Schoeneich herrschte, ebenso wie in Sophienlust, seit zwei Wochen eine trübselige Stimmung, denn Henrik, der Jüngste der Schoeneckers, war an einer schweren Angina erkrankt. So krank war nie eines der Kinder gewesen, und deshalb machten sich alle große Sorgen. Am meisten natürlich Denise von Schoenecker. Sie selbst war blass und schmal geworden während dieser schweren Tage, die sie in Angst um ihren Kleinen verbracht hatte.
Dominik lauschte aufmerksam, was Frau Dr. Frey seiner Mutter zu sagen hatte, denn tapfer, wie Denise war, hatte sie allen verbergen wollen, wie schlimm es um Henrik wirklich gestanden hatte.
Sie mussten nahe bei der Tür stehen, denn Dominik konnte deutlich vernehmen, wie Frau Dr. Frey sagte: »Ein Aufenthalt an der See würde dem Jungen guttun, und Ihnen auch, glauben Sie es mir.«
»Ich kann doch jetzt nicht weg. Die Ferien fangen erst in drei Wochen an, und es ist Erntezeit«, sagte Denise.
»Dann müssen Sie eben alleine fahren. Warum sollte es denn nicht gehen? Es muss einfach möglich zu machen sein. Nick kann doch nachkommen.«
»Nein, wenn es sein muss, Frau Doktor, werde ich es schon selbst tun. Aber meinen Sie nicht, dass die Luft an der See zu rau ist?«
»Sie werden staunen, wie schnell er sich erholt«, sagte Frau Dr. Frey, und dann tat sich die Tür auch schon