Der Papa bin ich!
Mami 2076 – Familienroman
Description of book
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Eine freundliche Sommermittwochsmorgensonne malte ihre Strahlen auf Natalies Schreibtischunterlage. Die junge Lehrerin streckte sich wohlig; sie war ausgeschlafen und lächelte zufrieden. Endlich, dachte sie, endlich bekommen die Kinder, die daheim geblieben sind, das, worauf sie sich das ganze Jahr über freuen – Ferienwetter! Es waren Natalies erste Sommerferien als richtige Lehrerin, und schon wieder huschte ein Lächeln über ihr hübsches Gesicht. Richtige Lehrerin – wie sich das anhörte. Sie hatte schon als Schülerin die Lehramtsanwärter, die Referendare, von den Ehrfurcht einflößenden Herrschaften im Lehrerzimmer unterschieden. Schon damals hatte sie dazugehören wollen, zu den richtigen Lehrern freilich, nicht zu denen, die auf dem Weg dorthin waren. Lehrer waren ja so gescheit und respekteinflößend. Sie wussten stets, was zu tun war, und hatten auf alles eine Antwort. Diese Gaben hatten Natalie immer schon imponiert. Aber der Wunsch, wirklich eine von ihnen zu werden, hatte sich erst eingestellt, als ein junger Mann mit genau diesem Berufswunsch in ihr Leben getreten war. Sie verbot sich jeden weiteren sehnsüchtigen Gedanken an jenen jungen Mann von damals, damit sich das Glücksgefühl der frühen Morgenstunden nicht wieder allzu schnell verabschiedete. Sie war doch am Ziel ihrer Träume, zumindest ihrer beruflichen angelangt, also sollte sie ununterbrochen glücklich sein. Sie lächelte jetzt ganz bewusst. »Ja, Natalie, du bist glücklich. Du bist sogar verdammt glücklich«, murmelte sie, und es klappte mal wieder. Sie hatte die düsteren Gedanken erfolgreich verscheucht, noch ehe sie hatten Gestalt annehmen können. Natalie hatte sich wunderbar im Griff. Sie konnte ihr Fühlen und Denken beeinflussen, und darauf war sie rechtschaffen stolz.