Welchen Akzent setzt der neue Papst Benedikt XVI., ein Theologe von hohem Format und Ansehen, zu Beginn seiner Amtszeit? Die Antwort ist erstaunlich und einfach: Er weist in die Mitte des christlichen Glaubens, in die Verkündigung der Urbotschaft des Christentums von der Liebe. Mit dem neutestamentlichen Satz "Gott ist Liebe" wird Gott nicht als unnahbarer, unfassbarer Ursprung des Kosmos verstanden, sondern ganz und gar eingelassen in die konkrete Wirklichkeit der Welt und des Menschen. Der Papst konkretisiert die Liebe als "caritas" in ihrem Auftrag zur Fürsorge und zur Mitgestaltung an einer Lebensordnung, die von Gerechtigkeit und Frieden geprägt ist.