Charles Baudelaires ist gleichsam so etwas wie ein später Popstar der Weltliteratur. Seine Les Fleurs du Mal markieren den Beginn der Moderne in der europäischen Dichtung. Baudelaire, der früh ein Leben als Bohémien führte, besingt darin die Liebe, die Wollust, den weiblichen Körper. Aber auch den Tod, die Verwesung, die niederen Triebe. Die wilde und dreckige Großstadt.
Die Blumen des Bösen - ein epochales Werk, das Christian Redl und Valtko Kucan mit den Mitteln einer akustischen Inszenierung durchschreiten. Die Auswahl, die sie aus über 100 Gedichten getroffen haben, folgt ihrer eigenen Dramaturgie. Die Musik oder besser die Klangkulisse, die Vlatko Kucan für Christan Redl schafft, illustriert nicht, sondern schafft den Gedichten ihren jeweils ganz eigenen Raum. Und Christian Redl gelingt es als Sprecher auf einmalige Weise, auch die subtilen Ausdrucksmöglichkeiten eines Sängers zu nutzen. Er ist Solist und Ensemblemitglied in einem, seine Stimme stets auch Teil der jeweiligen musikalischen Textur. In diesem Miteinander scheinen Baudelaires Gedichte in ihrer ganzen sprachlichen Intensität und Schönheit auf.