Ihre Liebe galt den kleinen Patienten
Im Sonnenwinkel – Neue Edition 21 – Familienroman
Description of book
IM SONNENWINKEL ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplatz ist der am Sternsee verträumt gelegene SONNENWINKEL. Als weitere Kulisse dient die FELSENBURG, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Der Sonnenwinkel ist eine Zusammenfassung der kleinen Orte Erlenried und Hohenborn, in denen die Akteure der Serie beheimatet sind. Die einzelnen Folgen behandeln Familienschicksale, deren Personen wechseln, wenn eine Handlung abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt, jedoch als Rahmenhandlung, stehen die immer wiederkehrenden Hauptpersonen, die sich langsam weiterentwickeln. So trennt den ersten und letzten Roman in etwa ein Jahrzehnt.
»Ich kann nicht mit dir nach Paris fahren«, sagte Sandra Münster betrübt zu ihrem Mann. »Du musst es einsehen, Felix. Mutti ist so stark erkältet, dass sie sich nicht um die Kinder kümmern kann, und für Teta wird es einfach zu viel.« Felix Münster grollte. An sich gab es keine Differenzen in seiner Ehe, und auch jetzt konnte man eigentlich nicht davon sprechen, aber er war nicht sehr erbaut von dieser Eröffnung. »Mir ist es einfach zu dumm, auf diesem Empfang wieder ohne meine Frau zu erscheinen«, meinte er brummig. »Dauernd kann ich mich nicht drücken, und die Franzosen sind sowieso ein bisschen komisch. Ich habe ja immer gesagt, dass eine Kinderpflegerin ins Haus muss. Leider haben wir gesellschaftliche Verpflichtungen, die nicht zu umgehen sind, Sandra.« »Das weiß ich ja. Aber ich kann Mutti doch keinen Vorwurf machen, dass diese Grippe gerade jetzt gekommen ist.« Es tat ihr selbst leid, denn sie hätte ihren Mann gern auf dieser Reise begleitet. So sehr sie die Kinder liebte, den nun siebenjährigen Manuel und die einjährigen Zwillinge Felix und Alexandra, freute sie sich doch, wenn sie ab und zu ein paar Tage mit ihrem Mann allein verbringen konnte. Ihm kam plötzlich eine Idee. »Könnte denn Sabine nicht mal einspringen?«, fragte er. »Ihr habt euch doch sehr angefreundet, und sie versteht sich mit den Kindern.« An Sabine von Jostin hatte Sandra in diesem Zusammenhang noch nicht gedacht.