Ohne Vater geht es nicht
Sophienlust 127 – Familienroman
Description of book
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Pünktchen und Nick trieben ihre Pferde an, die Kopf an Kopf über den Bach sprangen.
»Gewonnen!«, rief Pünktchen und zügelte ihre zierliche Fuchsstute. Dabei leuchteten ihre blauen Augen freudig auf. »Ja, ich habe gewonnen. Dein Ajax hat den Boden einige Sekunden nach Goldi berührt.«
Nick lachte. »Natürlich hast du gewonnen«, erwiderte er fröhlich und klopfte seinem Schimmelhengst den Hals. Er hatte seine kleine Freundin absichtlich gewinnen lassen. So etwas tat er aber nur bei Pünktchen. Das Mädchen mit den Sommersprossen nahm eine besondere Stellung bei ihm ein. Seit dem Tag, als er Pünktchen halb verhungert von der Straße aufgelesen und nach Sophienlust gebracht hatte, fühlte er sich in jeder Weise für sie verantwortlich. Er hatte auch vor, sie später, wenn sie beide erwachsen sein würden, zu heiraten. Aber er sprach mit niemandem über seine Absicht, nicht einmal mit seiner Mutter, die er im Allgemeinen stets ins Vertrauen zog, wenn er irgendwelche Probleme hatte.
»Sieh mich nicht so an.« Mit einem übermütigen Lachen blickte Pünktchen den hochgeschossenen hübschen Jungen mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen an. »Sag nur nicht, dass du mich absichtlich hast gewinnen lassen. Ich kenne dich doch.«
»I wo!«, rief er heiter. »So etwas würde ich niemals tun.«
»Wirklich nicht?« So ganz traute sie ihm doch nicht. »Aber sei es, wie es sei«, erklärte sie dann. »Nicht wahr, wir sitzen ab und lassen Goldi und Ajax grasen? Wir können uns doch ein Weilchen ans Ufer setzen und die Forellen beobachten. Einverstanden?«
Nick blickte auf seine Armbanduhr. »Einverstanden«, erklärte er dann. »Wir haben