Parker demontiert den Modezar
Der exzellente Butler Parker 24 – Kriminalroman
Description of book
Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
»Und jetzt zeigen wir Ihnen die Top-Kreation unseres verehrten Meisters Pierre Lebrun«, kündigte der Conférencier, ein schlanker Mittdreißiger mit messerscharfem Menjou-Bärtchen, an und breitete dazu theatralisch die Arme aus. »Voilà, hier sehen Sie das Modell ›Minouche‹, einen Traum aus Samt und Seide, der auch Sie begeistern wird.« Auf dem Laufsteg erschien ein hochgewachsenes, blondes Modell, das sich immer wieder drehte, um ein in aufdringlichem Rot gehaltenes und mit weit schwingendem Glockenrock im Stil der fünfziger Jahre ausgestattetes Kleid mit engem Oberteil und tiefem Rückenausschnitt zu präsentieren. »So was habe ich als junges Mädchen schon getragen, Mister Parker«, teilte Agatha Simpson Ihrem hinter ihr stehenden Butler mit und schüttelte mißbilligend den Kopf. Sie war der Ansicht, ihren Kommentar geflüstert zu haben und wunderte sich ein wenig, als sie die indignierten Blicke der übrigen Besucherinnen trafen, die ihre Meinung zum Höhepunkt des Abends mitbekommen hatten. Myladys baritonal gefärbte Stimme trug bis in den letzten Winkel. Plötzlich machte eine der anwesenden Ladys auf sich aufmerksam. Sie sprang keuchend auf den Laufsteg, griff wütend nach dem Modell »Minouche« und riß es in kleine Fetzen. Das Mannequin versuchte verzweifelt, sich der flinken Hände der aufgebrachten Frau zu erwehren und die allmählich entstehenden Blößen zu bedecken ... »Ich will doch hoffen, daß Sie nicht genauer hinsehen, Mister Parker«, bemerkte Lady Agatha, die aufstand und an den Ort des Geschehens trat, damit ihr nichts entging. »Die Kleine ist zwar etwas mager, aber der Anblick könnte trotzdem zuviel für Sie sein.« »Meine bescheidene Wenigkeit wird die Augen schamerfüllt abwenden«, versprach der Butler, der das seltsame Geschehen äußerlich ungerührt, aber dennoch sehr aufmerksam verfolgte. Die Überschlanke trug jetzt nur noch die Andeutung von hauchdünner Unterwäsche sowie einige ihr verbliebene Fragmente des ehemaligen Modellkleides, drehte sich schreiend um und flüchtete in die Kulissen. Die angreifende Frau setzte ihr umgehend nach und stieß schrille Schreie aus, die den übrigen Besucherinnen durch Mark und Bein gingen. Schließlich waren beide Damen hinter dem Vorhang verschwunden.