Schöne Braut allein!
Der kleine Fürst 386 – Adelsroman
Description of book
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Natürlich ist sie reizend – aber eben eine Bürgerliche, meine Liebe. Und auch wenn Sie mich jetzt für rückständig halten, so sage ich es trotzdem: Wenn zwei Menschen nicht den gleichen gesellschaftlichen Hintergrund haben, kann das ein Problem werden.« Die alte Fürstin Helena von Randow setzte mit einer anmutigen Gebärde die hauchdünne Porzellantasse ab, nachdem sie daraus getrunken hatte. Sie saß mit Baronin Sofia von Kant im blauen Salon von Schloss Sternberg, wo die Baronin den Tee hatte servieren lassen. »Da stimme ich Ihnen durchaus zu, Fürstin Helena«, erwiderte Sofia liebenswürdig, »aber dieser Fall liegt doch wohl etwas anders. Alexandra stammt aus vermögendem Hause, sie hat auch vor ihrer Verlobung mit Johannes schon in denselben Kreisen verkehrt wie er. So haben sie sich ja überhaupt kennengelernt.« Das Paar, über das die beiden Frauen sprachen, sorgte derzeit überall für Gesprächsstoff: Die schöne und elegante Alexandra Wellinghoff und der attraktive Graf Johannes zu Marthal würden in der kommenden Woche heiraten. Schon um ihre Verlobung hatte es ziemlichen Wirbel gegeben, galt doch die Familie des Bräutigams als sehr konservativ hinsichtlich aller Standesfragen. Und so viele Vorzüge Alexandra auch haben mochte: Ihr fehlte in den Augen etlicher Angehöriger der weit verzweigten Grafenfamilie das Wichtigste, nämlich der Adelstitel. »Das ist sicher richtig«, räumte Fürstin Helena jetzt ein. Sie saß kerzengerade in ihrem Sessel, niemand, der sie so sah, hätte vermutet, dass sie bereits auf die achtzig zuging. Ihre Haare schimmerten silbrig-weiß, und ihr Make-up war überaus dezent aufgetragen worden. Das edle graue Kostüm mit der weißen Seidenbluse und die wenigen kostbaren Schmuckstücke, die sie trug, vervollständigten das Gesamtbild einer durch und durch geschmackssicheren und eleganten Frau von Welt. »Und ich wünsche mir ja auch nicht, dass etwas mit den beiden schief geht – ich sehe nur die Gefahr.« Sie lächelte Sofia zu. »Keine Sorge, ich rede nur mit Ihnen darüber, Sofia. Ich werde mich an Klatsch und Tratsch über dieses sympathische Paar nicht beteiligen.«