Tag der Versöhnung
Sophienlust 342 – Familienroman
Description of book
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Schau mal, Mutti, was ich gefunden habe!«, schrie Henrik von Schoenecker schon von Weitem. Er hielt ein süßes, etwa dreieinhalb Jahre altes Mädchen an der Hand.
»Ach je!« Denise von Schoenecker stand aus dem Strandkorb auf und ging ihm entgegen. »Wo kommst du denn her?«, fragte sie die Kleine und kauerte sich vor ihr ins Gras.
»Von dort!« Das Mädchen wies auf den Damm hinauf.
»Sie saß dort ganz allein auf einer Bank«, berichtete Henrik. »Sie sah schrecklich traurig aus. Ich habe gleich gemerkt, dass da was nicht in Ordnung ist und sie gefragt, wo ihre Eltern sind. Da hat sie gesagt, dass sie das nicht weiß.«
»Weißt du denn wirklich nicht, wo deine Mama und dein Papa jetzt sind?«, erkundigte sich Denise.
Sie richtete sich auf und strich der Kleinen über die dunklen, zu Rattenschwänzchen gebundenen Haare. Das Kind schüttelte den Kopf.
Hoffentlich haben sie dich nicht ausgesetzt, dachte Denise. Sie sah sich die Kleine genauer an.
Alles in allem machte es keinen vernachlässigten Eindruck.
»Wie heißt du denn?«
»Miriam heißt sie«, erwiderte Henrik anstelle der Kleinen. »Ihren Nachnamen weiß sie nicht. Habe ich alles schon gefragt. Ich bin gut, nicht?« Strahlend blickte er zu seiner Mutter auf.
Über Denises Gesicht glitt ein amüsiertes Lächeln. Im selben Moment kamen ihr Mann und ihr Sohn Dominik von der anderen Seite.
»Was hast du denn für ein Strandgut aufgesammelt, Denise?«, scherzte Alexander von Schoenecker, als sein Blick auf das kleine Mädchen fiel.
»Ich habe sie gefunden!«, schrie Henrik. In allen Einzelheiten berichtete er erneut, wie er Miriam auf der Bank entdeckt hatte. »Sie