Traudes Hochzeitsabend
Description of book
Damals in dem verregneten Juli befand sich mein Freund Harald Harst zumeist in miserabelster Laune.
Wir hatten als Detektive absolut nichts zu tun. Die allgemeine Geschäftsflaute und Geldknappheit wirkte auch auf unser »Handwerk« zurück. Wenn wir nicht unseren Garten gehabt hätten, der mit zu dem alten Harstschen Familiengrundstück in Schmargendorf-Berlin, Blücherstraße, gehört, wären wir vor langer Weile umgekommen, denn zum Verreisen hatten wir keine Lust, zumal Haralds Mutter etwas kränkelte. —
Während ich diese einleitenden Sätze zu Traudes Hochzeitsabend niederschreibe, liegen meine Notizen und noch etwas neben mir — etwas sehr Merkwürdiges und doch auch sehr Alltägliches: Eine Kokosnuß, — das heißt zwei Kokosnußschalen, in der Mitte durchgesägt.
Amalgis Ahnengalerie.
Ich rauchte ein paar Züge … Berichtete: von der Fahrt nach Werder, von dem Weißbier, von Gertruds Warnung, von dem Schuß in die Veranda, der natürlich auf Torellis Konto kam … Und fügte hinzu:
»Unbegreiflich ist mir, weshalb der Zirkusdirektor mir ans Leben wollte …«
»So?! Unbegreiflich?! — Lieber Alter, es lag da eine Kokosnußfaser auf dem Teppich in meinem Arbeitszimmer … Ich schaute durch den Spion vom Schlafzimmer aus euch beiden zu. Torelli bemerkte die gelbbraune Faser, kurz, bevor er sich verabschiedete … Da wußte er, daß wir die Nuß im Besitz und geöffnet hatten … Da telephonierte er seiner Frau, dich in Werder festzuhalten, zu betäuben, hoffte, daß er auch mich … ausschalten könnte …«