In den hier vorliegenden Erzählungen nimmt der Autor Erlebnisse seiner Nachkriegs-Kindheit zur Grundlage. So schildert er in „Die Katze am Teich“ den erbitterten Kampf eines Deserteurs mit einer streunenden, ausgehungerten Katze um ein Stück Räucherfleisch, in „Kleines Fuchs Lydia“ die wechselvolle Geschichte einer jungen Deutschrussin, die es auf der Flucht vor der Roten Armee in eine sächsische Kleinstadt verschlägt. Obwohl sie zur Geliebten des sowjetischen Kommandanten wird, bewahrt sie das nicht vor einem bedrohlichen Schicksal.
Birgt die Titelerzählung äußerste Dramatik, so greift „Kleines Fuchs Lydia“ ans Herz. Voller lustiger Überraschungen sind dagegen „Der Apfel“, wo ein Zehnjähriger mit den Tücken kämpft, einen prächtigen Apfel vom Baum zu holen, und „Wer‘n mer gleich ham“, wo sich ein Schulabgänger bemüht, einen richtigen Schlosserlehrling abzugeben, obwohl er eine Fußbank braucht, um den Schraubstock zu erreichen, und eigentlich erst noch tüchtig wachsen müsste.
Diese von Tragik und Heiterkeit geprägten Geschichten eines Zeitzeugen bieten Spannung, Information und Tiefe.
Klaus Möckel, geb 1934 und Autor so bekannter Werke wie Drei Flaschen Tokaier; Hoffnung für Dan; Die Gespielinnen des Königs, verfügt über eine literarische Bandbreite, die ihresgleichen sucht. Ob Krimi, SF-Erzählung, historisches Abenteuer, Lyrik, packender Lebensbericht oder Satire-Spruch, Möckel versteht es, durch fantasiereiche Inhalte, gewitzten Hintersinn und immer wieder aufblitzenden Humor seine Leser zu fesseln.