In der Geschichte und den Gedichten der in Berlin lebenden kurdisch-syrischen Autorin und Lyrikerin Widad Nabi im Kursbuch 192 geht es um das Thema Identität. Wie sehr sich das Erleben von Entwurzelung und die Suche nach Herkunft, die insbesondere, Flucht-, Kriegs- und Zerstörungserfahrungen dem Individuum aufzwingen, überall ähneln, vermittelt sie auf intensive Art in ihrer Sprache und ihrer Reflexion. Bewegend allein ihr kurzer Bericht, wie sie in Deutschland wieder anfing, Bücher zu kaufen, noch bevor sie ein Wort der neuen Sprache verstehen konnte. Die Bücher gaben ihr Ruhe und "konnten den neuen Ort vertrauter machen und verliehen der Fremde eine menschliche Dimension".