Die Venus von Ille
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Also, wie wir graben, da haut der Coll, der feste drangeht, die Hacke in die Erde ...Ich höre Bimm, als habe er an eine Glocke geschlagen. “Was ist das?” frage ich. Wir buddeln tiefer, und da kommt eine schwarze Hand zum Vorschein, die wie eine Totenhand aussieht, die aus dem Grabe greift. Mich packt die Angst. Ich laufe zum Herrn und vermelde ihm: „Gnädiger Herr, unter dem Olivenbaum liegen Tote. Wir müssen den Pfarrer holen.” – „Tote? Was für Tote?”, fragt er.
Prosper Mérimée (1803 - 1870) war einer der kultiviertesten Menschen seiner Zeit. Er studierte Rechts- und Sprachwissenschaften, hatte tiefe Kenntnisse in der Geschichte und Kunst. Seit 1831 arbeitete Mérimée in verschiedenen Ministerien (Marine, Handel usw.), bis er schließlich 1834 zum Inspektor historischer Denkmäler ernannt wurde. Über 25 Jahre seines Lebens widmete er dieser Tätigkeit. Prosper Mérimée reiste persönlich durch Frankreich, suchte restaurierungsbedürftige Denkmäler aus und organisierte Bauarbeiten. Für seine Verdienste (seit 1853 auch als Senator) wurde er mehrmals mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Seine Tätigkeit als Schriftsteller wurde ebenfalls hoch bewertet. Im Jahre 1844 wurde er in die Academie Francaise gewählt. Obwohl sein Werk auf den ersten Blick sehr vielseitig scheint - Drama (Théâtre de Clara Gazul) - Roman (La Chronique du règne de Charles IX.) - Übersetzungen (Puschkin, Gogol, Turgenew) - ist Prosper Mérimée heute vor allem auf Grund seiner Novellen berühmt. Zu den bekanntesten zählen Carmen, Mateo Falcone und La Vénus d'Ille.