Fabeln 2
Vollblut, Natürliche Zuchtwahl, Wie ein Pfarrer zum Atheisten wird, Das Eigentumsrecht, Schamhaftigkeit und Kälte, Die Vaterlandsfreunde.
Opis książki
Das „enfant terrible“ der schwedischen Literatur, August Strindberg, der zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts einer der meistgespielten Autoren auf deutschen Theaterbühnen war, hat seine Feder auch gelegentlich bemüht, um spitzzüngige Parabeln in Form von Fabeln umzusetzen, bei welchen gesellschaftliche und menschliche Schwächen gnadenlos offengelegt werden. „Vollblut“ berichtet vom Krieg der Pflanzen, genauer gesagt vom gnadenlosen Kampf zwischen Rosen und Hagebutten, die aufgrund einer Erkrankung des Gärtners keiner Einmischung von außen mehr unterliegen und so setzen sich diejenigen durch, welche vom Pflanzengott dazu bestimmt sind, aber dann.... In „Natürliche Zuchtwahl“ machen wir einen Ausflug ins Periodensystem. Anhand der Fleisch gewordenen Elemente Natron, Chlor und Wasserstoff offenbart sich in deren Fusions- und Trennungsverhalten mit geneigten und weniger geneigten anderen Elementen und untereinander eine Welt der Zweckverbindung und der freien Liebe. Ehen werden geschlossen und wieder aufgelöst, offene Beziehungen werden geführt und emotionale Scharmützel abgehalten. Eine spaßige Metapher! „Wie ein Pfarrer zum Atheisten wird“ berichtet über einen gläubigen Priester, der anhand der Bienenzucht Beweise für die Existenz Gottes ableitet. Als er einen Auftrag als Missionar annehmen muss, nimmt er seine Bienen mit und stellt fest, dass die Bienen sich anderorts anders gebärden als in ihrer Heimat und sein Argumentations-Kartenhaus fällt krachend in sich zusammen. „Das Eigentumsrecht“ erzählt die Geschichte eines Haselnussbaumes, um welchen sich zuerst verschiedene Tiere, dann Tiere mit Buben, Buben mit Erwachsenen und schließlich Erwachsene mit anderen Erwachsenen streiten. „Schamhaftigkeit und Kälte“ charakterisiert das Vorurteil, dass das was anders ist als das was man kennt bzw. dass das was von den eigenen Vorstellungen abweicht automatisch falsch sein muss. „Die Vaterlandsfreunde“ zeigt, dass die Heimat jedes Menschen dort ist, wo er nicht verhungern muss.