Georges Feydeau hat 1907 mit FLOH IM OHR eine der turbulentesten Verwechslungskomödien der Theatergeschichte geschrieben.
Verwechslungen. Anonyme Briefe. Ein eifersüchtiger Spanier. Ein Mann mit Sprachfehler. Überraschungseffekte beim Rendezvous. Hosenträger. Ohrfeigen ohne Zahl. Sprünge in der Ehe. Seitensprünge aus der Ehe. Überpotenz und Impotenz: Elementarteilchen einer schwindelerregenden Farce, deren Plot sich unmöglich in einem einigermaßen klaren Bericht zusammenfassen lässt. Die ganze Welt ist ein Bordell, und alle Frauen und Männer sind Huren und Freier – könnte man jedoch, ganz frei nach Shakespeare, als Motto über dieses Stück setzen.
Feydeaus Meisterwerk in der Übersetzung der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hält immer noch eine Wendung bereit, wenn der Gipfel erreicht scheint, und in gleichem Maß, wie sich die Komödie in immer absurdere Höhen schraubt, versinkt der gute Ruf der Akteure im Bodenlosen.