Der Roman ›Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens‹, den Thomas Mann hier in einer Rezension in den Münchner Neuesten Nachrichten vom 20. Juli 1908 als einen »Höhepunkt« in Wassermanns Schaffen und als »einen Glücksfall künstlerischer Hervorbringung« lobt, wurde tatsächlich dessen bis dahin erfolgreichstes Werk. Mann und der jüdische Schriftsteller und Kritiker Jakob Wassermann kannten sich bereits aus Simplicissimus-Zeiten und waren befreundet. Ihre Gemeinsamkeiten in Bezug auf die verlegerische Heimat im S. Fischer Verlag, die literarischen Vorbilder, aber auch die gemeinsamen Gegenspieler (hier ist vor allem Adolf Bartels zu nennen) konnten zwar nicht verhindern, dass das Verhältnis später angespannter wurde. Dennoch äußerte sich Thomas Mann wiederholt zu Wassermann und hob insbesondere diesen Roman positiv hervor.