Anna Karenina von Lew Tolstoi ist ein vielschichtiger Roman, der das Leben und die Konflikte der russischen Aristokratie des 19. Jahrhunderts einfängt. Im Mittelpunkt steht die tragische Geschichte von Anna, einer verheirateten Frau, die eine leidenschaftliche Affäre mit dem jungen Offizier Wronski beginnt. Ihre Entscheidung führt zu ihrem sozialen Ausschluss und inneren Zerfall.
Tolstoi schildert nicht nur Annas Schicksal, sondern auch die Parallelgeschichte von Konstantin Lewin, einem Gutsbesitzer, der nach Sinn und Erfüllung im Leben sucht. Durch Lewins Suche nach persönlichem Glück und gesellschaftlichen Werten stellt Tolstoi tiefgründige Fragen nach Moral, Religion und den Spannungen zwischen Stadt- und Landleben in Russland.
Der Roman thematisiert außerdem die Spannungen zwischen persönlichem Verlangen und gesellschaftlichen Erwartungen. Annas Affäre steht im Gegensatz zu den traditionellen Ehe- und Familienvorstellungen ihrer Zeit. Ihr Versuch, sich diesen Konventionen zu entziehen, führt letztendlich zu ihrem tragischen Ende.