Während der Hausherr und die Hausfrau bemüht waren, ihre Gäste mit barbarischer Herzlichkeit zu begrüßen und in ihr Haus zu geleiten, stand seitwärts unter dem Schutze der Freitreppe der junge Urussow, halb keck, halb scheu die Hände in den Taschen seiner weit pludernden Hosen, und musterte die geigenden und blasenden Bären, deren infernalische Musik und riesige türkische Trommel ihm ungeheuer zu gefallen schienen.
Der Psychiater Wilhelm Krafft-Ebing bezeichnete erstmals sexualpathologische Erscheinungen als „Masochismus“. Sacher-Masoch starb am 9. März 1895 im hessischen Lindheim bei Frankfurt am Main.
Leopold Ritter von Sacher-Masoch; der geistige Bruder des Marquis de Sade. Der österreichische Schriftsteller wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg als Sohn eines hochrangigen Polizeibeamten geboren. Nach einem Studium von Jura, Mathematik und Geschichte wurde Sacher-Masoch zunächst Professor für Geschichte an der Lemberger Universität, gab aber bald den akademischen Beruf auf, um sich ganz der Abfassung von Romanen und Novellen zu widmen. Er schrieb realistische galizische Bauern- und Judengeschichten, aber bekannt wurde er wegen seiner Neigung, triebhaftes Schmerz- und Unterwerfungsverlangen zu schildern („Venus im Pelz“, „Grausame Frauen“).