Die Dekonstruktion der Sterblichkeit machte die Gegenwart des Todes mehr als je zuvor allerorten spürbar: Sie erhob das Überleben zum Sinn des Lebens und die magische Beschwörung des Todes zu Lebensmodellen. Demgegenüber schien die Dekonstruktion der Unsterblichkeit den Sinn zu vernichten und die Notwendigkeit eines Modells zu leugnen. Paradoxerweise gipfelte das Projekt der Moderne in der Vernichtung ihres Werkes. Der Tod ist wieder zurück – un-dekonstruiert, un-rekonstruiert. Selbst die Unsterblichkeit ist nun in den Bann und unter die Herrschaft des Todes geraten.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)