Roger Willemsens Reden sind eindeutig und drastisch, wo er über Folter, Kindersoldaten oder Armut spricht, sie sind ironisch-selbstkritisch, wo er sich mit dem Kulturbetrieb oder dem Reisen in reiferen Jahren befasst, sie sind voller Hintergrund-Informationen, wo er seine Kritik an den Medien auf den Begriff bringt. Ernsthafte und grundsätzliche Untersuchungen wie die Weimarer Rede über unseren Gebrauch der Freiheit oder die Darmstädter Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus stehen neben subtilen Erkundungen zum Thema Geschwindigkeit, zur Schönheit der Irrtümer oder zum literarischen Verstehen.