Das ausgewanderte Gedächtnis
Die Siebenbürger Sachsen als Pendler zwischen Ost und West
Description of book
250 furchterregende Urzeln in schwarzen Zotteln knallen und peitschen im schwäbischen Sachsenheim die Fasnet ein: ein importierter Brauch der Rumäniendeutschen aus Siebenbürgen. Hoch über dem Neckar lagern 850 Jahre siebenbürgisch-sächsischer Geschichte im Gundelsheimer Schloss, dem Kulturzentrum der Spätaussiedler. Ihre Auswanderung aus dem Karpatenbogen ist eine Spätfolge des Zweiten Weltkrieges. Die ethnisch deutschen Migranten aus Südosteuropa mit ihren brüchigen Biografien haben unter zwei Diktaturen gelitten, dem Nationalsozialismus und dem Ceausescu-Regime. Der Massenexodus aus Rumänien ist erst 14 Jahre her. Inzwischen wandern aber einzelne wieder zurück. Go East heißt die Devise für Rückkehrer und Neusiedler in Hermannstadt, rumänisch Sibiu, ebenso wie für die "Sommersachsen" mit Ferienhaus in ländlicher Idylle. Siebenbürger Sachsen in der neuen und alten Heimat sind ein Sonderfall der Geschichte, ein kurioses Mosaiksteinchen im zusammenwachsenden Europa. O-Töne: u.a. Rudi Roth, Ehrenzunftmeister und Thomas Lutsch, Zunftmeister der Urzeln in Sachsenheim, Maria Henning, Vorsitzende der Siebenbürger Sachsen in Sachsenheim und Familienmitglieder, Alfred Mrass, Vorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg Hanna Paspa, Siebenbürger Sächsin in Heilbronn, Beate Wild, frühere Leiterin des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim, Gustav Binder, Geschäftsführer des Siebenbürgen Instituts in Gundelsheim, Maria Luise Roth-Höppner, Nelu Coman, rumänischer Lehrer; Bernd Wagner, Siebenbürger Sachse; Rainer Lehni, stellvertretender Bundesvorsitzender der Siebenbürger Sachsen, Pia und Marco Ionescu, Kinder aus einer sächsisch-rumänischen Familie, leben heute in Hermannstadt.
Format:
Language:
German