Christian Redl stellt François Villon als einen fast altersweisen Rebellen dar, der nachdenklich auf sein Leben zurückblickt. Die Umsetzung der eher düsteren Balladen aus dem 15. Jahrhundert, vom Dichter Paul Zech in einer einfachen, vor allem aber zeitlosen Sprache ins Deutsche übertragen, erinnert in ihrer Beiläufigkeit und ihrem tiefen Ton an Leonard Cohen oder Nick Cave: Dezente Blues- und Rocktöne untermalen die mehr gesprochenen als gesungenen Verse Villons, wobei die Stimme immer im Mittelpunkt steht. Sanft und unaufgeregt erzählt sie vom Leben jenseits der bürgerlichen Anstandszonen, unverfroren körperlich und direkt von einem Leben, wo Gewalt und Zärtlichkeit aufeinanderstoßen. Christian Redl vermag es, tief zu berühren und allem Vergehen und allem erzählten Übel zum Trotz immer auch etwas Tröstendes, ja geradezu Heiteres auszustrahlen.