Nachdem Gottfried Keller durch Konfrontation mit der Realität zur Einsicht gelangte, dass der Beruf des Landschaftsmalers seiner Erwartungshaltung bezüglich eines regelmäßigen und sicheren Einkommens nicht genügte, ebnete eine Laune des Schicksals ihm einen anderen Lebensweg. Aus Langeweile schreibt Keller ein paar Verse, die überraschenderweise sogar veröffentlicht werden und zwar nicht im Eigenverlag. Ermutigt und beflügelt von seiner anscheinend vorhandenen literarischen Begabung erwacht der geisteswissenschaftliche Ehrgeiz in ihm, der schließlich in seinen prosaischen Fähigkeiten mündet. Keller stand in regem Briefverkehr mit seiner Mutter und zahlreichen Freunden, u.a. dem ersten deutschen Literatur-Nobelpreisträger Paul Heyse und Theodor Storm und anderen Bekannten und Gesinnungsverwandten, in welchem er detaillierte Auskunft über seine Gefühls- und Gedankenwelt, seine Pläne, Ängste und Wünsche äußert und auch gesellschaftliche und politische Elemente Revue passieren lässt. Historisch aufschlussreich und persönlich. Der Briefe Gottfried Kellers zweiter Teil!