Der Liebesfluch
Eden Palace 4 – Liebesroman
Description of the book
Eine Tragödie spielt sich im Eden Palace ab. Die Fluglinienchefin Sheryl Andersen will sich an ihrem untreuen Ehemann Pete rächen. Sie lädt Pete und seine schwangere Freundin Emily unabhängig voneinander ins Eden Palace ein. Während der Pilot Pete glaubt, seine Ehefrau scheue keine Kosten und Mühen, um ihn zu sehen, glaubt die naive Emily an einen romantischen Heiratsantrag ihres Freundes, von dessen Ehe sie nichts weiß. Sie ahnen nicht, dass Sheryl plant, beide im Restaurant des Eden Palace in aller Öffentlichkeit bloßzustellen und zu demütigen. Die gesellschaftlichen Folgen für sie selbst sind Sheryl gleichgültig. Ihr Schwager Ben, der sie in das Doppelleben seines Bruders einweihte, versucht die Betrogene von ihrem Plan abzubringen. Doch die erfolgreiche Geschäftsfrau bleibt stur. Erst Bens Geständnis, Sheryl hingebungsvoll zu lieben, lässt die harte Fassade des schönen Racheengels bröckeln. Doch dann taucht eine weitere Geliebte von Pete Andersen im Eden Palace auf. Die Ereignisse überschlagen sich.
»This is Lancaster Gate. This is a Central Line train to Epping. The next station is Marble Arch.« Die Zugdurchsage des Londoner Undergrounds schreckte Luzie Linders auf. Seit nunmehr sechs Monaten fuhr die junge Deutsche mit der Central Line von Notting Hill, wo sie sich ein gemütliches Häuschen mit Dachterrasse in dem Londoner In-Viertel gekauft hatte, zu Kensington Gardens. Aber immer noch verlor sie sich regelmäßig darin, die anderen Mitfahrenden in der Londoner U-Bahn zu beobachten. Hier, in der Hauptschlagader Londons, kamen die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen zusammen. Luzie betrachtete die Menschen nicht nur, sie versank regelrecht in ihren Beobachtungsobjekten und stellte sich dabei vor, was für ein Leben sie wohl führten. Fast hätte sie es deswegen wieder versäumt an ihrer Station Lancaster Gate auszusteigen. Dieses Mal war Luzie ganz gefangen von dem Anblick einer sehr alten Frau. Ihre Hände erzählten von einem Leben voll harter Arbeit, und ihre aufrechte Haltung strahlte eine Würde aus, die Luzie tief berührte. Der Blick der Frau ließ Luzie vermuten, dass ihre von vielen kleinen Falten umrahmten Augen im Leben viel gesehen hatten. Einem Leben voller Höhen, aber auch Tiefen, wie Luzie vermutete. Irgendwie hatte die alte Frau es geschafft, nicht nur ihre Würde zu bewahren, sondern auch innere Zufriedenheit zu erlangen. Das jedenfalls glaubte Luzie zu spüren, als sich ihre Blicke trafen. Ob die Frau Kinder hatte, einen Mann, den sie liebte. Nur schwer gelang es Luzie sich von ihrer faszinierenden Aura zu lösen. Aber ihr voller Terminkalender für den heutigen Tag erlaubte es nicht eine Station zu weit zu fahren. Flink bändigte Luzie ihre blonde Lockenmähne mit einem Haargummi und sprang von dem harten U-Bahn-Sitz auf. Sie erwiderte das Lächeln der alten Frau und gelangte mit einem großen Schritt im letzten Moment noch auf den Bahnsteig.