Die Piratenbraut
Klaus Störtebeker 9 – Abenteuerroman
Description of the book
Die neue historisch verbrämte, romantische Abenteuerserie um das spannende, ruhelose Leben des großen Piraten Klaus Störtebeker gründet auf einem geschichtlichen Fundament. Er war der berüchtigtste Pirat am Wendepunkt des 14. zum 15. Jahrhundert. Leben, Lieben und Abenteuer des sagenumwobenen Piraten werden hautnah geschildert. Gleich der erste Roman liefert eine Erklärung, wie es den attraktiven Jungbauern aus Wismar auf die Meere verschlagen konnte, wie er seinen Kumpan Goedeke Michel kennenlernte und erste atemberaubende romantische Augenblicke erlebte. Sein Leben ist eine wahre Fundgrube zur Legende gewordener abenteuerlicher Geschichten.
Die See und die Dämmerung waren an jenem verhängnisvollen Tag seine Verbündeten gewesen – und natürlich auch Melchior Rassbrandt, zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Damals, als er überzeugt gewesen war, endlich am Ziel seiner Wünsche angelangt zu sein und den berüchtigten Goedecke Micheel gefangen zu haben, hatte er ihn noch gebraucht. Melchior war stark wie ein Ochse, und ihm war es auch gelungen, trotz des starken Wellenganges das Boot mit kräftigen Ruderschlägen schnell in Fahrt zu bringen, so schnell, daß es von den miteinander kämpfenden Männern nicht gesehen wurde. Niemand auf der »Maria Anna« hatte ihre Flucht bemerkt.
Zum Teufel! Vor Klaus Störtebeker war man sich doch niemals sicher. Immer tauchte er dort auf, wo man ihn am wenigsten erwartete. Warum reichte es ihm nicht, sich selbst die Taschen und den Wanst zu füllen? Warum mußte er stets und ständig den Retter spielen und damit die Pläne anderer Leute zunichte machen?
Der Mann, der das dachte und jetzt einen leisen Fluch ausstieß, hockte hinter einem dichten Gebüsch nahe der Straße. Doch auch das heutige Vorhaben schien nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Schon seit über einer Stunde war kein Wagen hier vorbeigekommen, den er und seine Helfershelfer hätten überfallen können. Nur ein paar Bauern und Handwerker hatten ihre Karren mühselig hinter sich hergezogen. Bei denen war nicht viel zu holen, es lohnte sich nicht, ihnen das letzte Schwein zu stehlen oder ein paar armselige Münzen. Davon wurde er keinesfalls reich, man würde nur Aufsehen erregen, das er nicht gebrauchen konnte.
Die Augen