Er war wie Stahl
Die großen Western 318
Description of the book
Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Rock Dunning verhält seinen prächtigen Rappen und schiebt seinen verbeulten Armeehut in den Nacken. Erst vor wenigen Wochen hat man den ehemaligen Captain der Südarmee entlassen, und jetzt ist er auf dem Wege in seine Heimat, von langer Gefangenschaft zermürbt und müde von tagelangem Reiten. Er hat einen harten Gesichtsausdruck, mag etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, ging durch viele Kämpfe und erlebte den Krieg in seiner ganzen Härte und Grausamkeit. Doch das liegt hinter ihm – so hofft er wenigstens. Jetzt sehnt er sich nach Ruhe, nach der Geborgenheit des Elternhauses. Er denkt an die kleine elterliche Ranch, die er übernehmen und erweitern will, denkt an Mabel Clark und fragt sich, wie so oft in all den Jahren, ob sie auf ihn gewartet hat. Er hofft es mit dem festen Glauben des Mannes, der sich seine aufrichtige Liebe den ganzen Krieg hindurch bewahrt hat. Sanft streicht er seinem Pferd über den geschmeidigen Hals. »Noch fünfzehn Meilen, Black«, murmelt er frohbewegt dem Tier ins Ohr, »dann haben wir es endlich geschafft. Für mich ein weiches Bett, die Geborgenheit meines Heimes, meiner Familie und meiner Freunde und für dich eine extra Portion Hafer …« Er spricht mit seinem Pferd wie mit einem guten Kameraden. So ist es vielen Reitern eigen, die oft tage- und wochenlang mit ihrem vierbeinigen Freund unterwegs sind und währenddem kaum Menschen begegnen. Rock tätschelt seinem Hengst noch einmal kurz den Hals, und nach einem leichten Schenkeldruck hell aufwiehernd, trabt das Pferd weiter. Der Heimkehrer dreht sich mit geübten Fingern eine Zigarette, steckt sie in Brand und blickt dabei auf den kümmerlichen Rest in seinem Tabaksbeutel. ›Es wird Zeit, dass wir ans Ende dieses Trails kommen‹, denkt er. ›Alles muss doch einmal ein Ende haben und wie oft habe ich diesen Tag herbeigesehnt. Er lehnt sich im Sattel zurück und schließt die Augen, um weiter zu grübeln. Seine Gedanken schweifen voraus. Was wohl Mam und Daddy sagen mögen?