Gaslicht 2
Das Haus, das nicht sterben wollte
Description of the book
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!
Plötzlich hörte ich jemand hinter mir atmen. Vor Schreck stand ich wie gelähmt, und mein Herz schlug so heftig gegen meine Rippen, daß es mich schmerzte. Dann schlang sich ein Arm um meinen Nacken, eine Hand preßte sich auf meinen Mund, so daß ich nicht schreien konnte, und das Atmen hinter mir ging in ein furchtbares, heiseres Keuchen über. Endlich gewann ich meine Fassung wieder – und wehrte mich. Doch wer immer mich umklammert hielt, sein eiserner Griff war stärker als meine Bemühungen freizukommen. Immer furchtbarer würgte mich der Arm, der um meinem Hals lag. Während ich zappelte, schoß mir die Frage durchs Hirn, wer mich wohl attackierte – ein Mann, eine Frau?
Mein Leben wäre unerträglich gewesen, wenn ich in jenem dramatischen Frühjahr nicht diesen angenehmen Job als Kinderbuchillustratorin bei Wells, Hanover & Biglow gehabt hätte. Jeden Morgen freute ich mich aufs neue, in einem trotz gelegentlicher Hektik derart entspannten, freundlichen Betriebsklima arbeiten zu können.
Zu meinen besonders guten Freunden zählte Bob Mackey, unser Abteilungsleiter, bei dem alle Fäden zusammenliefen. Er war noch jung, erst zweiunddreißig Jahre alt, hoch talentiert und recht attraktiv auf eine sehr männliche Art. Aber auch mit allen anderen Mitarbeitern verstand ich mich prächtig.
An jenem Tag, als die Presse die Geschichte mit meiner Großmutter herausgebracht hatte, war ich frühzeitig im Verlag erschienen. Während der Fahrt hatte ich hier und da einen Blick auf die Überschriften in den Zeitungen anderer Fahrgäste geworfen und war zu Tode erschrocken.
Voller Ungeduld erstand ich im Foyer unseres Verlages ein Morgenblatt und