Es war einer jener herrlichen Sommertage, die man niemals wieder vergißt. Die Luft war lau. Ein sanfter Wind wehte, der den Duft von Blumen und grüner Natur mitbrachte, um die Sinne zu berauschen. Der Himmel war so blau, daß man unwillkürlich die Arme hinaufreckte, als möchte man nach dieser Herrlichkeit greifen. Es war nicht zu warm und natürlich auch nicht kühl. Es war ganz genau richtig, und man wünschte sich unwillkürlich, daß ein solch traumhafter Tag doch bitte niemals wieder vergehen möge.
Ja, es war genauso ein Tag, als Anika zum ersten Mal die Schatten bemerkte! Nicht am Boden, wo Schatten draußen, in freier Natur, zumal unter der Mittagssonne, üblicherweise hingehörten, nein, sondern am Himmel selbst! Erst waren es kleine Punkte, die schwarz das Blau zerstörten wie Motten ein hellblaues Tuch, das man gegen die Nacht hielt.
Anika stutzte. Sie kräuselte die hübsche Stirn und traute zunächst ihren eigenen Augen nicht. Sie blieb stehen und unterbrach damit ihr übermütiges Umhergerenne.
"Ist was?" fragte Peter und trat an ihre Seite. Seine Stimme klang auf einmal besorgt.
Anika schaute zum Himmel empor und betrachtete die wachsenden schwarzen Punkte, die somit zu Schatten wurden - zu häßlichen Flecken am ansonsten makellosen Himmel.
"Aber, sieh doch!" sagte sie und hob die Hand, um ihn auf die Schatten aufmerksam zu machen.