Rosen und Tränen
Der Bergpfarrer 142 – Heimatroman
Description of the book
Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Markus Bruckner, der Bürgermeister von St. Johann, betrat mit stolzgeschwellter Brust die Gaststube des »Löwen«.
»Lokalrunde!« rief er lautstark und ließ sich an dem runden Stammtisch nieder, der gleich neben dem Tresen stand, hinter dem Sepp Reisinger eifrig damit beschäftigt war, Biergläser zu füllen.
Es war später Nachmittag, und viele Bauern und Knechte saßen schon zur Feierabendmaß im Wirtshaus.
»Ja, sag mal, Bürgermeister, seit wann sitzt dir denn das Geld so locker in der Tasche?« frotzelte Max Trenker.
Er spielte damit auf die Tatsache an, daß der Bruckner sich sonst eher schnell verdrückte, wenn es darum ging, mal eine Runde springen zu lassen.
Allgemeines Gelächter folgte auf diese Frage.
Der erste Mann des Ortes ließ sich davon allerdings nicht irritieren. Er zog ein Zigarrenetui aus der Jackentasche, nahm eine echte Havanna heraus und begann damit, sie genüßlich anzuzünden.
»Lacht nur«, meinte er nach dem ersten Zug und wedelte nonchalant den Rauch von seinem Gesicht weg. »St. Johann ist auf dem besten Weg, berühmt zu werden…«
Alle, die um ihn herum standen, Max Trenker, der Bäckermeister Terzing, Ignaz Herrnbacher, der Inhaber des Supermarktes, und Toni Wiesinger, der Arzt, sahen ihn neugierig an.
»Und net nur in ganz Deutschland«, fuhr Markus Bruckner mit wichtiger Miene fort. »Sogar in ganz Europa wird man von uns sprechen. Ach, was sag' ich – in der ganzen Welt wird man uns kennenlernen.«
Max nahm einen Schluck und schüttelte den Kopf.
»Jetzt mach's net so spannend«, sagte er. »Hast' mal wieder eine Heilquelle auf Gemeindegrund entdeckt, oder was ist der Grund für deinen grenzenlosen Optimismus?«
Sepp kam mit einem