Der dunkle Garten (Ungekürzte Lesung)

Toller Roman, der das Zeug zum Lieblingsbuch hat. Der Stil gefällt mir sehr gut. Ich mag es wenn Geschichten von einer Person aus der Sicht dieser Person erzählt werden. Die meisten Krimis oder Thriller haben mittlerweile diesen ständigen Perspektivenwechsel als Stilmittel um Spannung aufzubauen, aber so gefällt es mir eigentlich besser. Die Hauptfigur ist jung, sympathisch und hat echt Glück. Zuzusehen wie sein Leben komplett den Bach runter geht ist spannend und traurig zugleich. Sehr interessant finde ich auch wie unterschiedlich er seine Schulzeit erlebt hat, im Gegensatz zu seinem Cousin und seiner Cousine - wie unterschiedlich verschiedene Menschen die gleiche Situation erleben können. Alles in allem ein gutes Buch, das ich sehr mag und in einem Rutsch durchgehört habe, weil mich es so in den Bann gezogen hat. Robert Frank liest überragend !

Intelligente aber langatmige Geschichte

Dieses Buch lässt mich mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurück. Das fängt schon beim Genre an: es ist eine komische Mischung zwischen Drama, Psychothriller und Coming- off -Age -Story. Das größte Problem des Buches sind aber eindeutig seine extremen Längen an vielen Stellen. Jede kleinste Bemerkung, ja jeder noch so nebensächliche Vorfall wird vom Protagonisten analysiert, aus 100 möglichen Blickwinkeln betrachtet, zensiert und oft über alle Maßen dramatisiert. Das ist oft richtig quälend für den Hörer bzw. Leser des Buches. Über der ganzen Story liegt eine Melancholy und ein Fatalismus, den man häufig in den Romanen von Tana French findet, und der einen irgendwie ratlos und voller Fragen zurück lässt. Die Kriminalstory hierbei ist aber so intelligent konstruiert, dass ich mich doch für 4 anstelle von 3 Sternen entschieden habe. Auch die Tiefe de Romans und seiner Charaktere hat mich nachhaltig beeindruckt.

Geht so.

Vorweg: Ich mag detailreiche Bücher, ungekürzt. Ich mag z.B. "Geheimer Ort" sehr. Aber dies hat mich einfach nicht fesseln können, zwischendurch hat mich Toby richtig genervt. Es war einfach nicht interessant genug. Ich wollte zwar wissen wie es zu allem kam (bekam ich doch so ein Ahnung...), aber auch nur weil ich mich sonst für nichts durch den Großteil des Buchs gequält hätte. Es war einfach zuviel blabla und der arme Toby. Dafür, dass man trotz vieler widersprüchlicher Andeutungen zu einer eigenen Theorie gelangt (ist immerhin ein wenig spannend, ob man diese dann bestätigt bekommt), gebe ich 3 Sterne. Ob dieses ganze Ende wirklich hätte sein müssen? Der Sprecher ist OK., aber nicht überragend vielseitig. Fazit: Sicherlich nicht das schlechteste überhaupt, die ungekürzte Fassung braucht man aber eher nicht.

Ein großartiges, abgründiges und fantastisch gelesenes Buch mit Sogwirkung.