Krambambuli
Eine tiefsinnige- und zeitlose Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach
Om bogen
Der Landstreicher, genannt der "Gelbe" tauscht seinen Hund gegen zwölf Flaschen Krambambuli ein.
Einige Tage später laufen sich der Gelbe und Jäger Hopp über den Weg. Beide sind bewaffnet; der Gelbe mit dem Hinterlader des Oberförsters, welcher ihn als Täter ausweist. Hopp weist Krambambuli an, den Gelben zu fassen, doch der Hund ist zwischen seinem alten und seinem neuen Herrn hin- und hergerissen. Letztendlich entscheidet er sich für seinen alten Herrn, und Hopp erschießt den Wildschützen. Vor lauter Zorn will Hopp auch den Hund töten, doch er bringt es nicht übers Herz und lässt ihn bei der Leiche zurück. Krambambuli streunt nun herrenlos und hungernd umher. Er sehnt sich nach seinem Herrn, ist sich aber seines Verrats bewusst und traut sich nicht zu ihm nach Hause. So streunt er in der Nähe des Forsthauses herum und verelendet immer mehr, da er keine Nahrung findet. Er bettelt im Dorf erfolglos um Essen und magert immer mehr ab. Nach einiger Zeit sehnt sich Jäger Hopp so sehr nach seinem Hund, dass er sich auf die Suche nach ihm macht. Als er eines Morgens vor die Haustüre tritt, stolpert er über den verendeten Hund; dieser hatte sich mit seiner letzten Kraft vor die Tür seines Herrn geschleppt, aber nicht gewagt, sich bemerkbar zu machen. So ist Krambambuli schließlich vor der Tür an Hunger und Entkräftung gestorben. Hopp wird den Verlust nie verschmerzen.