Montrose
Om bogen
Schutzmann Nummer 314 steckte seine Signalflöte in die Tasche, blieb regungslos stehen und spähte die Straße hinunter. Die Uhr mochte ungefähr drei sein, es war eine ganz stille Frühlingsnacht und ziemlich dunkel. Der Himmel war von schwarzen Wolken bedeckt. Es hattehatte kürzlich geregnet, und die Luft war von einem betäubenden Blumenduft aus den Gärten gesättigt. Kein Wagenrollen und keine Schritte waren zu hören. Die asphaltierte Straße stieg sanft an und verschwand am Horizont. Zu beiden Seiten der Straße lagen Villen, unter den duftenden Blüten der Fruchtbäume halb begraben. Kein Licht in den Fenstern. Der Schutzmann lauschte noch immer, während er einen bestimmten Teil der Straße im Auge behielt, der von einem hohen und vornehmen Gitter aus Schmiedeeisen begrenzt war. Dahinter ragte die Silhouette eines schlanken Kirchturms zwischen den dunklen Kronen der Bäume hervor. Auch andere Teile eines Gebäudes waren zwischen den Bäumen sichtbar, der Schimmer von einer schönen Fassade, Bruchteile von Gesimsen und ein Stück Mauer. Von hier draußen sah es aus, als ob ein großer Herrensitz oder ein altes Schloß in der Stille des Gartens hinter den dichten Eisenstäben des Gitters träumte.