Das Wunderkind
Dr. Norden 126 – Arztroman
Description of book
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Ich bin wirklich gespannt auf dieses Wunderkind.« Felicitas Norden saß neben ihrem Mann Dr. Daniel Norden im Taxi und blickte nach draußen in die Dunkelheit. Die Lichter der Straßenlaternen, Scheinwerfer anderer Wagen und Leuchtreklame zauberten bunte Farbspiele auf die regennasse Fahrbahn. Sie spiegelten sich in Fees auffallend violetten Augen, Lichtreflexe tanzten auf ihrem Gesicht. »Eigentlich bin ich ja nicht gerade begeistert darüber, wenn Kinder auf großen Bühnen auftreten.« Daniel Norden nahm die Hand seiner Frau und drückte sie liebevoll. Sein zärtlicher Blick ruhte auf ihrem Profil und wieder fühlte er diese unendliche Dankbarkeit in sich, die große Liebe seines Lebens nicht verloren zu haben. Eine tiefe Krise hatte in den vergangenen Monaten nicht nur das Eheleben der Familie Norden sondern auch ganz real das Leben einiger Familienmitglieder bedroht. Die Folgen dieser Schrecken waren Felicitas hin und wieder immer noch anzumerken und Daniel war dankbar für jeden unbeschwerten Moment, den das Leben ihnen seither bot. »Rebecca Molitor betont in jedem Interview immer wieder, wie sehr sie die Musik liebt«, erinnerte er seine Frau an die Zeitungsberichte und Fernsehreportagen, die fast ununterbrochen über das außergewöhnliche Talent berichteten. »Und dass sie ohne diesen Kick, den ihr die Auftritte in den großen Sälen verschaffen, nicht mehr leben kann.« »Klingt irgendwie beängstigend, findest du nicht?« Fee wandte den Kopf von der Straße und suchte in Daniels Augen nach der Antwort. »Meiner Ansicht nach haben die Eltern einen großen Anteil an dieser Entwicklung.« Daniel zuckte unentschlossen mit den Schultern. »Möglich«, räumte er nachdenklich ein. »Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass die Menschen gewisse Veranlagungen in sich tragen.