Zehn muslimische Frauen, zehn Monologe. Eine, Jurastudentin, fleißig, engagiert, verehrt Osama bin Laden, wettert gegen die «Schweinefresser», die «bildungsarmen Spießer» und träumt von der islamischen Renaissance. Eine andere ist nach einer heimlichen Affäre von zu Hause abgehauen: «Ich ficke immer noch, weil ich weiß, es schadet nicht meinem Glauben.» Die dritte, zum Islam konvertierte Christin, hält nichts von Ausländern: «Ich lasse es nicht zu, dass mir irgendwelche hergelaufenen Türken meinen Glauben kaputtstinken.»
«In einer Gesellschaft, die sich von Integrationskrisen geschüttelt und von Fundamentalisten bedroht glaubt, sind diese Neo-Musliminnen starker Tobak. Zum einen, weil einige ihrer Ansichten so radikal wie dumm sind. Dann, weil ihre Wut und ihr Stolz das Bild des braven, schamvoll verschleierten Weibchens Lügen strafen. Und schließlich, weil sich dahinter Erfahrungen und Verletzungen auftun, die durchaus mit einem vorurteilsgesättigten Klima und den Problemen des Lebens zwischen zwei Kulturen zusammenhängen.» (Theater heute)