Theologie und Seelsorge sind mit zunehmender Bedeutungslosigkeit in der Postsäkularität konfrontiert. Es stellt sich die drängende Frage nach der Sprachfähigkeit von Theologie. Zwei bekannte Umgangsweisen - das einfache Wiederholen traditioneller Sprachformen, aber auch der Verzicht auf christliche Gottesrede - erweisen sich nicht als zielführend.
Die vorliegende Dissertation versucht eine Alternative: Sie sucht nach einem Qualitätsmerkmal christlicher Gottesrede in der Gegenwart an einem existentiellen theologischen Ort - dem Leiden von Müttern totgeborener Kinder. Es werden "eigene Theologien" von Müttern totgeborener Kinder durch narrative Untersuchungsverfahren herausgearbeitet. Systematische Theolog/inn/en (Plattig, Faber, Bründl, Rahner, Sander, Klinger) kommentieren diese "eigenen Theologien". Mittels der Reflexion dieses Forschungsprozesses wird dann ein Qualitätsmerkmal christlicher Gottesrede in der Postsäkularität gewonnen: die Haltung der Zärtlichkeit.