Windstärke 17

Triggerwarnung: Trauma, PTBS, Tod, Krebs, Trauer ohne professionelle psychische Hilfe. Das Buch ist wirklich schön und hart zu gleich. Ich würde es nur jemanden empfehlen, der psychisch nicht belastet ist. Es ist mitreißend und nahbar geschrieben. Ich möchte nur den Leuten mitgeben, die Ida trotzig oder kindlich bezeichnen, dass sie sich einmal mit dem Thema Trauma und Postraumatische Belastungsstörung auseinandersetzen setzen sollten. Ida ist traumatisiert und in ihrer Trauerspirale noch in den ersten Phasen. Deswegen kommt auch u. a. so viel Wut auf. Zusätzliche kommen depressive Verstimmungen, bei so einem mentalen Zustand fragt z. B. nicht jede Person nach Hilfe. Entweder jemand ist da oder halt nicht. Jedes Verhalten hat also einen guten Grund. Es ist hier nur eine Geschichte aber wichtig für das wahre Leben. Versucht emphatisch zu handeln, auch wenn man es selbst nicht nachvollziehen kann, weil es einen nicht persönlich betrifft.

Leider enttäuschende seicht-kitschige Aschenputtel-Story (wichtig auch in diesem Band: welches Auto der Prinz fährt). Das vorherige Buch, an welches der Roman anknüpft, hatte auch schon dieses Aschenputtel-Setting(Haus, dickes Auto), war aber interessanter, mit einer stärkeren Protagonistin und hat mir besser gefallen.

Schade, hatte mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und bin enttäuscht - sich ständig seltsam wiederholende, dialogische Gespräche, die für die Bühne gemacht scheinen, vorgelesen aber richtig nerven. Eine viel zu trotzige Protagonistin und vor allem ein unrealistischer Plot, der sehr vorhersehbar ist und in Teilen kitschig daherkommt missfällt mir. Unsympathisch auch, dass es wichtig ist, was der Held für ein Auto fährt - nunja! 🤨

Auf Windstärke 17 habe ich mich so lange gefreut! 22 Bahnen hat mich im letzten Jahr so überrascht und so begeistert, da war meine Hoffnung groß, dass der Nachfolger mich genauso packt. Anfangs fand ich Ida ein bisschen sehr trotzig. Sie ist voller Wut und aufgrund de Todes ihrer Mutter sehr zerrissen. Als sie auf Rügen auf Knut und Marianne trifft, hört sie langsam auf zu taumeln und findet so etwas wie ein Zuhause. Natürlich kommt auch noch ein Typ um die Ecke, in den sie sich verliebt. (Brauchen Protagonistinnen wirklich immer einen Mann, der sie durch seine Liebe rettet?) Mich hat die Story sehr an Paradise Garden erinnert. Ein tolles Hörbuch, wenn auch ein wenig schwächer als der erste Teil.