Gaslicht 16
Der Rattenmann
Description of the book
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!
»Hallo!« rief ich zu dem Fenster empor. Die rotglühenden Augen waren noch immer da. Ihre Position hatte sich auch nicht verändert, als ich das Amulett hervorgeholt hatte. Sie verschwanden nur dann und wann für einen flüchtigen Moment, wenn der Unheimliche einen Lidschlag tat. Auch jetzt erhielt ich keine Reaktion. Ich schwenkte das silberne Amulett hin und her und rief: »Ich habe hier etwas, das Ihnen gehört!« Die rotglühenden Augen verengten sich. Und dann schob sich ein Schatten über die Fensterbrüstung. Mir stockte der Atem. Eine Gänsehaut jagte mir den Rücken hinunter. Die Gestalt, die sich da aus dem Fenster lehnte, erinnerte nur entfernt an einen Menschen. Borstige Haare bedeckten den Kopf und auch das Gesicht, das merkwürdig langgezogen aussah und in dem die roten Augen glühten. Die Gestalt gab schrille Pfeiflaute von sich, die durchzogen waren von Quieken und Zischen. Versuchte das unheimliche Wesen etwa, sich mir mitzuteilen?
Kühler Wind drang durch die leeren Fensterhöhlen in den großen Saal der alten Burg. Die Böen trugen den Geruch des Meeres und das Rauschen der Brandung mit sich. Von Zeit zu Zeit donnerte eine mächtige Welle unten gegen die Steilwand der Küste und ließ das Fundament der alten Burg erzittern, die sich oben auf dem Felsen düster und unheimlich erhob.
Obwohl John Tremore hart arbeitete und ihm der Schweiß den Körper hinabrann, überkam ihn doch immer wieder ein eigenartiges Frösteln. Er hielt dann unwillkürlich in seiner Arbeit inne und schaute sich unbehaglich in dem großen düsteren Saal um.
Die Wände des Raumes bestanden aus verschiedenförmigen